Wechseln Sie zu Elektro, ohne Ihr Portemonnaie zu leeren

Die Welt der Elektromobilität entwickelt sich rasant, und immer mehr Autofahrer erwägen den Umstieg auf umweltfreundlichere Alternativen. Doch die Sorge vor hohen Anschaffungskosten hält viele zurück. Tatsächlich gibt es heute zahlreiche Möglichkeiten, auf Elektrofahrzeuge umzusteigen, ohne dabei finanziell überfordert zu werden. Von Förderungen über günstigere Einstiegsmodelle bis hin zu langfristigen Einsparungen – der Wechsel zu Elektro kann durchaus erschwinglich sein.

Wechseln Sie zu Elektro, ohne Ihr Portemonnaie zu leeren

Die Elektromobilität hat in den letzten Jahren einen enormen Aufschwung erlebt. Was einst als teure Zukunftsvision galt, ist heute für viele Menschen eine realistische Alternative zum Verbrennermotor geworden. Der Umstieg auf ein Elektroauto muss dabei keineswegs mit hohen finanziellen Belastungen verbunden sein. Mit der richtigen Strategie und Informationen können Sie den Wechsel zu Elektro vollziehen, ohne dabei Ihr Portemonnaie übermäßig zu belasten. Dieser Artikel zeigt Ihnen, wie Sie kostenbewusst in die Welt der Elektromobilität einsteigen können.

Günstige Elektroautos auf dem deutschen Markt

Die Zeiten, in denen Elektroautos ausschließlich im Premium-Segment angesiedelt waren, sind vorbei. Mittlerweile bieten nahezu alle großen Automobilhersteller Elektrofahrzeuge in verschiedenen Preissegmenten an. Besonders im Kleinwagen- und Kompaktklassebereich finden sich zunehmend erschwingliche Modelle. Der Dacia Spring beispielsweise zählt mit einem Einstiegspreis von unter 22.000 Euro zu den günstigsten Elektroautos auf dem deutschen Markt. Auch der Renault Twingo Electric oder der Fiat 500e sind mit Einstiegspreisen zwischen 24.000 und 30.000 Euro vergleichsweise erschwinglich.

Chinesische Hersteller wie MG, BYD und Ora drängen ebenfalls mit preislich attraktiven Modellen auf den europäischen Markt und sorgen für zusätzlichen Wettbewerb. Dies führt langfristig zu einem breiteren Angebot an günstigen Elektroautos und sinkenden Preisen im Einstiegssegment. Auch etablierte Marken wie Volkswagen, Opel und Hyundai bieten mittlerweile Elektromodelle an, die preislich deutlich unter den frühen Elektroautos liegen.

Finanzielle Vorteile beim Elektroautos kaufen

Der Kauf eines Elektroautos wird in Deutschland durch verschiedene finanzielle Anreize unterstützt. Obwohl die staatliche Förderung für Privatpersonen Ende 2023 ausgelaufen ist, bestehen weiterhin steuerliche Vorteile. Elektrofahrzeuge sind für die ersten zehn Jahre von der Kfz-Steuer befreit, was je nach Fahrzeugtyp mehrere hundert Euro jährlich einsparen kann.

Für Dienstwagen mit elektrischem Antrieb gilt zudem eine reduzierte Dienstwagenbesteuerung. Statt einem Prozent des Bruttolistenpreises müssen nur 0,25 Prozent für Fahrzeuge mit einem Bruttolistenpreis bis 60.000 Euro versteuert werden. Bei teureren Elektroautos beträgt der Satz 0,5 Prozent. Dies macht Elektroautos besonders für Arbeitnehmer mit Dienstwagenprivileg attraktiv.

Auch bei den laufenden Kosten punkten Elektrofahrzeuge. Die Wartungskosten fallen in der Regel niedriger aus, da Elektroautos weniger bewegliche Teile haben und somit weniger Verschleiß aufweisen. Ölwechsel und viele andere klassische Wartungsarbeiten entfallen komplett. Zudem sind die Energiekosten pro gefahrenem Kilometer deutlich geringer als bei Verbrennern, besonders wenn zu günstigen Zeiten oder mit eigenem Solarstrom geladen wird.

Alternativen zum Neukauf von Elektrofahrzeugen

Wer nicht gleich ein neues Elektroauto kaufen möchte, für den bieten sich attraktive Alternativen. Der Gebrauchtwagenmarkt für Elektrofahrzeuge wächst stetig, und erste Generationen beliebter Modelle wie der Nissan Leaf, Renault ZOE oder BMW i3 sind mittlerweile zu deutlich reduzierten Preisen erhältlich. Zwar haben diese Fahrzeuge eine geringere Reichweite als aktuelle Modelle, für den täglichen Pendelverkehr reichen diese jedoch meist völlig aus.

Leasing ist eine weitere Option, um kostengünstig in die Elektromobilität einzusteigen. Die monatlichen Raten für Elektroauto-Leasing sind oft überraschend niedrig, besonders wenn Hersteller bestimmte Modelle pushen möchten. Zusätzlich gibt es spezielle E-Auto-Abos, bei denen alle Kosten außer dem Strom in einer monatlichen Rate enthalten sind und die ohne lange Vertragsbindung auskommen.

Für Stadtbewohner, die nur gelegentlich ein Auto benötigen, können Carsharing-Angebote mit Elektroautos eine wirtschaftliche Alternative sein. Anbieter wie Share Now, WeShare oder Sixt Share bieten in vielen deutschen Städten Elektrofahrzeuge zur Miete an, ohne dass Anschaffungs- oder Unterhaltskosten anfallen.

Ladeinfrastruktur und Stromkosten bei Elektrofahrzeugen

Die Ladekosten spielen eine entscheidende Rolle bei der Wirtschaftlichkeit eines Elektroautos. Am günstigsten ist das Laden zu Hause, besonders mit einer eigenen Wallbox. Die Investition in eine Ladestation (zwischen 500 und 2.500 Euro inklusive Installation) amortisiert sich meist innerhalb weniger Jahre. Noch günstiger wird es mit einer eigenen Photovoltaikanlage, die den Ladestrom selbst erzeugt.

Öffentliches Laden ist in der Regel teurer als das Laden zu Hause, aber mit der richtigen Ladekarte oder einem passenden Tarif lassen sich auch hier die Kosten im Rahmen halten. Viele Supermärkte, Einkaufszentren und Arbeitgeber bieten mittlerweile kostenlose oder stark vergünstigte Lademöglichkeiten an. Schnellladestationen an Autobahnen sind zwar am teuersten, werden aber bei typischen Nutzungsmustern nur selten benötigt.

Vergleich: Kosten verschiedener Elektroauto-Modelle


Modell Basispreis (ca.) Reichweite (WLTP) Stromverbrauch Ladekosten pro 100 km*
Dacia Spring ab 21.900 € ca. 230 km 13,9 kWh/100 km ca. 4,17 €
Fiat 500e ab 29.990 € ca. 320 km 14,0 kWh/100 km ca. 4,20 €
VW ID.3 ab 39.995 € ca. 400 km 15,5 kWh/100 km ca. 4,65 €
Hyundai Kona Electric ab 35.900 € ca. 480 km 14,7 kWh/100 km ca. 4,41 €
Renault Megane E-Tech ab 38.200 € ca. 450 km 15,8 kWh/100 km ca. 4,74 €

*Ladekosten basierend auf einem durchschnittlichen Haushaltsstrompreis von 30 Cent pro kWh.

Prices, rates, or cost estimates mentioned in this article are based on the latest available information but may change over time. Independent research is advised before making financial decisions.

Beim Vergleich der Gesamtkosten (Total Cost of Ownership) schneiden Elektrofahrzeuge oft besser ab als vergleichbare Verbrenner. Obwohl der Anschaffungspreis höher sein kann, gleichen niedrigere Betriebs- und Wartungskosten diesen Nachteil über die Nutzungsdauer aus. Eine Studie des ADAC zeigt, dass bei einer Haltedauer von fünf Jahren und einer jährlichen Fahrleistung von 15.000 Kilometern viele Elektroautos wirtschaftlicher sind als vergleichbare Verbrennermodelle.

Langfristige Wirtschaftlichkeit von Elektrofahrzeugen

Die langfristige Wirtschaftlichkeit von Elektroautos wird oft unterschätzt. Neben den bereits genannten niedrigeren Wartungs- und Betriebskosten profitieren Elektroautobesitzer von einem geringeren Wertverlust. Besonders Modelle mit großen Batterien und guter Schnellladefähigkeit halten ihren Wert vergleichsweise gut.

Die Batterielebensdauer, früher oft als Risikofaktor gesehen, erweist sich in der Praxis als robust. Die meisten Hersteller geben Garantien von acht Jahren oder 160.000 Kilometern auf ihre Batterien. Reale Erfahrungen zeigen, dass moderne Lithium-Ionen-Batterien deutlich länger halten können, wenn sie pfleglich behandelt werden. Selbst nach dieser Zeit ist ein Batterietausch nicht zwingend nötig, da die Kapazität nur allmählich abnimmt.

Auch die steigenden Kraftstoffpreise spielen eine Rolle bei der langfristigen Betrachtung. Während die Strompreise zwar ebenfalls steigen können, bietet die Elektromobilität mehr Flexibilität bei der Energiebeschaffung – vom günstigen Nachttarif bis hin zur eigenen Solaranlage. Wer heute in ein Elektroauto investiert, macht sich somit unabhängiger von zukünftigen Entwicklungen auf dem Ölmarkt.

Die Elektromobilität ist längst keine teure Zukunftsvision mehr, sondern eine wirtschaftlich sinnvolle Alternative zum Verbrennermotor. Mit einer wachsenden Auswahl an günstigeren Modellen, staatlichen Anreizen und niedrigeren Betriebskosten wird der Umstieg auf ein Elektrofahrzeug zunehmend attraktiver. Wer die verschiedenen Fördermöglichkeiten und Einsparpotenziale clever nutzt, kann tatsächlich zu Elektro wechseln, ohne sein Portemonnaie übermäßig zu belasten. Die anfängliche Investition mag zwar höher ausfallen, zahlt sich jedoch langfristig durch geringere laufende Kosten und eine bessere Umweltbilanz aus.