LASIK-Augenoperation: Schritte, Eignung & Nachsorge
Die LASIK-Augenoperation ist ein modernes Verfahren zur Korrektur von Sehfehlern wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit und Hornhautverkrümmung. Durch präzise Laserbehandlung wird die Hornhaut so umgeformt, dass Lichtstrahlen wieder korrekt auf der Netzhaut gebündelt werden. Für viele Menschen bedeutet dieser minimalinvasive Eingriff eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität durch reduzierte oder vollständige Unabhängigkeit von Sehhilfen.
Die LASIK-Augenoperation (Laser-in-situ-Keratomileusis) zählt zu den am häufigsten durchgeführten refraktiven Eingriffen weltweit. Diese Methode der Laser-Sehkorrektur ermöglicht es Menschen mit Fehlsichtigkeiten wie Myopie (Kurzsichtigkeit), Hyperopie (Weitsichtigkeit) oder Astigmatismus (Hornhautverkrümmung), ihre Sehkraft ohne Brille oder Kontaktlinsen zu verbessern. Der Eingriff dauert pro Auge nur wenige Minuten und wird ambulant durchgeführt. Die Erfolgsquote ist hoch, dennoch ist eine sorgfältige Vorbereitung, Durchführung und Nachsorge entscheidend für ein optimales Ergebnis.
Was ist eine LASIK-Operation?
Bei der LASIK-Operation handelt es sich um ein lasergestütztes Verfahren zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten. Der Augenarzt verwendet einen speziellen Laser, um die Hornhaut des Auges neu zu formen. Zunächst wird mit einem Mikrokeratom oder einem Femtosekundenlaser ein dünnes Hornhautscheibchen (Flap) präpariert und zur Seite geklappt. Anschließend trägt ein Excimer-Laser präzise Gewebe im darunter liegenden Hornhautstroma ab. Die Menge des abgetragenen Gewebes wird individuell berechnet, um die Brechkraft des Auges so zu verändern, dass Lichtstrahlen wieder korrekt auf der Netzhaut gebündelt werden. Nach dem Lasern wird der Hornhautflap zurückgeklappt und haftet ohne Nähte von selbst wieder an.
Die LASIK-Methode hat sich seit ihrer Einführung in den 1990er Jahren kontinuierlich weiterentwickelt. Moderne Varianten wie die Femto-LASIK oder die wellenfrontgeführte LASIK bieten noch präzisere Ergebnisse und reduzieren das Risiko von Nebenwirkungen wie Nachtseh-Problemen oder trockenen Augen.
Wer ist für eine Laser-Sehkorrektur geeignet?
Nicht jeder Patient ist für eine LASIK-Behandlung geeignet. Grundvoraussetzungen sind ein Mindestalter von 18 Jahren (besser 21 Jahren) und eine stabile Sehstärke, die sich innerhalb der letzten ein bis zwei Jahre nicht wesentlich verändert hat. Der Grad der Fehlsichtigkeit sollte innerhalb bestimmter Grenzen liegen: Kurzsichtigkeit bis etwa -10 Dioptrien, Weitsichtigkeit bis etwa +4 Dioptrien und Hornhautverkrümmung bis etwa 5 Dioptrien können in der Regel behandelt werden.
Ausschlusskriterien für eine LASIK-Operation sind unter anderem:
- Zu dünne Hornhaut
- Fortschreitende Hornhauterkrankungen wie Keratokonus
- Schwere Augenerkrankungen wie Glaukom oder Netzhautablösung
- Bestimmte Autoimmunerkrankungen
- Schwangerschaft oder Stillzeit
- Diabetes mit Netzhautveränderungen
Vor einer Entscheidung für oder gegen den Eingriff erfolgt eine umfassende Voruntersuchung. Diese beinhaltet neben der Bestimmung der Sehstärke auch die Messung der Hornhautdicke, die Analyse der Hornhauttopographie, die Untersuchung der Tränenproduktion und eine detaillierte Betrachtung des Augenhintergrundes. Nur wenn alle Parameter im Normalbereich liegen, wird der Patient als geeignet eingestuft.
Informationen zu Myopie und anderen korrigierbaren Sehfehlern
Myopie, auch als Kurzsichtigkeit bekannt, ist einer der häufigsten Sehfehler weltweit und betrifft etwa 30% der deutschen Bevölkerung. Bei Menschen mit Myopie ist der Augapfel zu lang oder die Hornhaut zu stark gekrümmt, wodurch Lichtstrahlen vor der Netzhaut gebündelt werden. Dies führt dazu, dass entfernte Objekte unscharf erscheinen, während nahe Objekte gut erkennbar sind.
Die LASIK-Operation korrigiert Myopie, indem sie die Hornhaut abflacht, was die Brechkraft des Auges verringert und den Brennpunkt nach hinten auf die Netzhaut verschiebt. Neben der Kurzsichtigkeit können auch andere Sehfehler behandelt werden:
- Hyperopie (Weitsichtigkeit): Hier ist der Augapfel zu kurz oder die Hornhaut zu flach. Die LASIK verstärkt in diesem Fall die Krümmung der Hornhaut.
- Astigmatismus (Hornhautverkrümmung): Bei dieser Fehlsichtigkeit ist die Hornhaut unregelmäßig gekrümmt, was zu verzerrtem Sehen führt. Der Laser formt die Hornhaut gleichmäßiger.
- Presbyopie (Altersweitsichtigkeit): Neuere LASIK-Varianten wie die Monovision-LASIK können auch bei nachlassender Nahsicht im Alter helfen.
Die Stärke der korrigierbaren Fehlsichtigkeit hat Grenzen, die von der individuellen Hornhautdicke und anderen anatomischen Faktoren abhängen. Bei sehr hohen Dioptrienwerten kommen möglicherweise andere Verfahren wie die implantierbare Kontaktlinse (ICL) in Frage.
Der Ablauf einer LASIK-Operation Schritt für Schritt
Der gesamte LASIK-Prozess lässt sich in drei Phasen einteilen: Vorbereitung, Operation und Nachsorge. Am Tag der Operation selbst läuft der Eingriff typischerweise wie folgt ab:
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Vorbereitung: Der Patient erhält betäubende Augentropfen. Eine Vollnarkose ist nicht erforderlich. Das Auge wird gereinigt und mit einem Lidhalter offengehalten.
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Flap-Präparation: Mit einem Mikrokeratom oder Femtosekundenlaser wird ein dünnes Scheibchen (Flap) der obersten Hornhautschicht präpariert und wie ein Buchdeckel zur Seite geklappt.
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Laser-Behandlung: Der Computer-gesteuerte Excimer-Laser trägt nun präzise Gewebe aus dem darunter liegenden Hornhautstroma ab. Dieser Vorgang dauert je nach Korrektur nur 20-60 Sekunden. Moderne Laser verfügen über Eye-Tracker, die kleinste Augenbewegungen ausgleichen.
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Flap-Repositionierung: Der Hornhautflap wird zurückgeklappt und glättet sich von selbst. Er haftet ohne Nähte an und dient als natürlicher Verband.
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Abschluss: Der Patient erhält antibiotische und entzündungshemmende Augentropfen und eine Schutzbrille für die ersten Tage.
Der gesamte Eingriff dauert pro Auge nur etwa 10 Minuten, wovon die eigentliche Laserbehandlung nur einen Bruchteil ausmacht. Die meisten Patienten berichten von einem druckartigen Gefühl, aber keinen Schmerzen während der Behandlung.
Kosten und Anbieter der Laser-Sehkorrektur
Die Kosten für eine LASIK-Operation variieren je nach Anbieter, gewählter Methode und individuellen Faktoren. In Deutschland bewegen sich die Preise für eine beidseitige Standardbehandlung zwischen 1.800 und 5.000 Euro. Moderne Verfahren wie die Femto-LASIK oder wellenfrontgeführte LASIK liegen eher im oberen Preissegment.
| Verfahren | Durchschnittliche Kosten (pro Auge) | Besonderheiten |
|---|---|---|
| Standard-LASIK | 900 - 1.500 € | Flap-Erstellung mit Mikrokeratom |
| Femto-LASIK | 1.500 - 2.500 € | Flap-Erstellung mit Femtosekundenlaser |
| Wellenfrontgeführte LASIK | 1.800 - 2.800 € | Individualisierte Behandlung von Sehfehlern höherer Ordnung |
| SMILE | 1.800 - 2.500 € | Minimalinvasives Verfahren ohne Flap |
Preise, rates, oder Kostenangaben in diesem Artikel basieren auf den neuesten verfügbaren Informationen, können sich aber im Laufe der Zeit ändern. Unabhängige Recherche wird vor finanziellen Entscheidungen empfohlen.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für refraktive Chirurgie in der Regel nicht, da es sich um einen Wahleingriff handelt. Einige private Krankenversicherungen beteiligen sich unter bestimmten Voraussetzungen an den Kosten. Viele Augenkliniken bieten Ratenzahlungsmodelle an, um die finanzielle Belastung zu verteilen.
Zu den bekannten Anbietern in Deutschland zählen unter anderem Euroeyes, Care Vision, Smile Eyes und die Universitätsaugenkliniken verschiedener Städte. Bei der Wahl eines Anbieters sollten nicht nur die Kosten, sondern auch die Erfahrung der Operateure, die technische Ausstattung und die angebotene Nachsorge berücksichtigt werden.
Nachsorge und Heilungsprozess nach der LASIK-Operation
Die Nachsorge spielt eine entscheidende Rolle für den Erfolg der LASIK-Operation. Unmittelbar nach dem Eingriff kann es zu leichten Beschwerden wie Brennen, Tränen oder dem Gefühl eines Fremdkörpers kommen. Diese Symptome klingen in der Regel innerhalb weniger Stunden ab. Viele Patienten bemerken bereits am ersten Tag nach der Operation eine deutliche Verbesserung ihrer Sehkraft.
Für einen optimalen Heilungsverlauf sollten folgende Empfehlungen beachtet werden:
- In den ersten Tagen nachts eine Schutzbrille tragen, um unbeabsichtigtes Reiben zu vermeiden
- Augentropfen gemäß dem verordneten Schema anwenden
- Auf Schwimmen, Sauna und intensive sportliche Aktivitäten für 1-2 Wochen verzichten
- Kontakt mit Staub, Schmutz und Kosmetika im Augenbereich meiden
- Sonnenbrillen im Freien tragen, da die Augen anfangs lichtempfindlicher sein können
Die ersten Nachkontrollen finden typischerweise am Tag nach der Operation, nach einer Woche und nach einem Monat statt. Weitere Kontrollen folgen nach drei, sechs und zwölf Monaten. Die vollständige Stabilisierung der Sehkraft kann bis zu sechs Monate dauern, wobei die meisten Patienten bereits nach wenigen Wochen ihre endgültige Sehschärfe erreichen.
Als mögliche vorübergehende Nebenwirkungen können trockene Augen, Blendempfindlichkeit oder Halos (Lichthöfe) um Lichtquellen auftreten. Diese Symptome bessern sich in der Regel innerhalb der ersten Monate nach der Operation. In seltenen Fällen kann eine Nachbehandlung (Enhancement) erforderlich sein, wenn das Ergebnis nicht den Erwartungen entspricht.
Dieser Artikel dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine medizinische Beratung dar. Bitte konsultieren Sie einen qualifizierten Augenarzt für eine individuelle Beratung und Behandlung.